
Nun ist es ja schon eine Weile her, dass wir mit unserem Gruppentraining zur besseren Sozialisierung begonnen haben und ich möchte Mal einen kurzen Zwischenbericht abgeben. Unser erstes Training verlief ja nicht all zu gut.
Mit der Leinenführigkeit haben wir noch immer keine großen Fortschritte gemacht, und ich glaube ehrlich gesagt, dass das bei uns auch nie 100%ig funktionieren wird. Ich bin schon ganz glücklich, dass Genki inzwischen, wenn er zusätzlich zum Geschirr an der Leine geführt wird, tatsächlich - für seine Verhältnisse - gerade neben mir läuft, auch wenn er immernoch jeden Zentimeter der Leine nach vorne ausnutzt.
Die letzten Übungen in der Gruppe verliefen erstaunlich gut. Uns wurde der Umgang mit der Wasserflasche erklärt, gepöbelt wurde garnicht, auch das starke Zittern vor Aufregung blieb aus, eigentlich lief er schon fast brav an seiner Linie entlang, auch an anderen Hunden vorbei.
Eine Sache hat sich allerdings nicht verändert - Genki findet das Training - im wahrsten Sinne des Wortes - zum Kotzen. Selbst wenn er seine Übungen augenscheinlich brav absolviert, scheint ihn die Situation zu stressen und er übergibt sich bei jeder Trainingseinheit. Aufgrund dessen haben wir unser Training auch auf nur noch 2 Einheiten pro Monat reduziert.
Unsere gestrige Trainingseinheit verlief zunächst gut. Kein Murks, Wasserflasche kam garnicht zum Einsatz, ich kam aus dem Loben garnicht mehr heraus. Wir machten dann nach unseren erfolgreichen Runden Pause und eigentlich kommen die Hunde während dessen für eine Auszeit zurück ins Auto. Gestern war es aber nun schon so warm, dass wir, und auch die anderen Hundebesitzer, ihre Hunde lieber draußen ließen und am Rand des Platzes warteten. Und so kam es dass ein Hund mit seiner Übung dran war, der - zumindest für meinen Leienblick - extrem schwierig war, viel aufmurkste, knurrte, bellte - und Genki sich davon anstecken ließ. Er bellte mit, warf sich gegen die Leine und war kaum noch zu beruhigen. Nur wenige Minuten später ging dann auch das Übergeben wieder los. Und so kam es, dass eine Trainingseinheit, die so gut begann, wieder endete wie immer.

Unser Hundetrainer hat momentan eine neue Theorie zu seinem Verhalten, die ich nicht ganz abwegig finde. Er ist ja eigentlich ein herzallerliebster Hund, der auch unglaublich gerne mit anderen Hunden spielt. Seine Ausraster anderen Hunden gegenüber sind völlig willkürlich. Da wird der Hund, der brav an ihm vorbei läuft mal wild angenurrt, und der kleine Kläffer mal ignoriert. Der unkastrierte Rüde ist mal okay, eine Hündin plötzlich nicht. Die Idee ist, dass Genkis Ausraster ein Ventil für Stress sein könnten und dieser sich deshalb in diesem Training, wo seine Ausraster sofort unterbunden werden, anders - nämlich mit Übergeben - äußert. Die Stress Theorie passt auch ganz gut zu Genkis sonstigen Verhaltensmuster, angefangen von seiner ständigen "Hyperaktivität", seinem Kontrollzwang, der dazu führt, dass er mich 24 Stunden am Tag auf Schritt und Tritt verfolgt (Hätte mir jemand vor noch 2 Jahren gesagt ich hätte Mal einen Hund, der wie ein Schatten stets an mir klebt, hätte ich vermutlich gesagt "Oh, wie süß". Aber nein, glaubt mir, es ist irgendwann nicht süß, sondern nervenraubend und das wohl nicht nur für mich, sondern auch für meinen Hund. ), bis hin zu seinem auf längeren Spaziergängen stets eintretenden Durchfall. Genki ist immer "aufgeregt", zur Ruhe kommen kennt er garnicht.
Unsere Aufgabe bis zum nächsten Gruppentraining in 3 Wochen ist es nun Mittel zu finden, dass Genki hilft entspannter zu werden. Von Homöopathie halte ich nicht all zu viel, aber wenn jemand ein pflanzliches Mittel kennt, mit dem er gute Erfahrungen gemacht hat, oder von guten Erfahrungen gehört hat, bin ich für Tipps dankbar. Ich werde dann mal in den nächsten Tagen das Internet nach etwas Passendem durchforsten. Monika