Heute zeige ich euch, wie ich unser Futter für Genki und Momo vorbereite. Beim Barfen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Für mich hat sich das Vorportionieren von Wochenrationen als die einfachste und praktikabelste Methode etabliert. Damit habe ich zwei Mal im Monat etwas Aufwand, muss aber für die restliche Zeit einfach nur unsere gefrorenen fertigen Rationen aus dem Gefrierschrank nehmen.
Und bevor es los geht, der obligatorische Disclaimer: Dieser Blogeintrag soll in keiner Weise irgendwie darüber instruieren, wie man "richtig" barft. Nur weil ich Genki und Momo irgendetwas bestimmtes füttere, heißt das nicht, dass das zwingend so notwendig oder überhaupt für jeden Hund gleich gut sei. Das hier ist keine Barfanleitung, hier geht es nicht um die richtigen Zutaten oder Mengen, sondern lediglich darum, wie wir am einfachsten und effektivsten unser Futter vorportionieren.
Jetzt, wo wir das geklärt hätten, kann es auch schon losgehen. 😀
Das Portionieren beginnt bei mir in der Regel schon eine Woche zuvor mit der "Bestandsaufnahme". Ich schaue in unserem Gefrierschrank nach, was noch vorrätig ist und was noch nahgekauft werden muss. Einige Sachen kann ich nur online bestellen, andere bekomme ich auch in den örtlichen Tierhandlungen oder im Supermarkt. Vor dem Tag des Portionierens geht es noch einmal zum Einkaufen. Dort werden Gemüse und Obst, Eier und Milchprodukte frisch gekauft. Manchmal greife ich bei Obst und Gemüse auch zu tiefgefrorenen Produkten, jedoch gerade beim Gemüse eher seltene, da es vieles von meinem Standardrepertoire an Gemüse wie Salat, Zucchini oder Pastinaken in der Regel nicht gefroren zu kaufen gibt. Am Vorabend vor dem Portionieren wird alles an benötigtem eingefrorenem Fleisch, Fisch und Innereien aus dem Gefrierschrank geholt und mit geöffneten Verpackungen in Schüsseln zum Auftauen rausgelegt.
Ich portioniere immer für 2 Wochen vor, bzw. früher für einen ganzen Monat aber mit zwei Hunden muss ich inzwischen natürlich doppelt so viel Portionieren, so dass ich bei der selben Menge geblieben bin, die nun eben nur noch für 2 Wochen reicht.
Am nächsten Morgen lege ich mir mein benötigtest Werkzeug bereit. Bei mir sind das:
📌 Noch mehr Schüsseln. Ich habe mir einen ganzen Vorrat in der 1€-Ecke undseres Kauflandes gekauft.
📌 Zerkleinerer. Ich benütze den
Grundig CH 6280 Multi-Zerkleinerer und bin damit mehr als zufrieden. Beim Portionieren zerkleinere ich damit Kerne und Nüsse, er lässt sich aber auch super zum Zerkleinern von Backzutaten oder Mahlen von Sesam verwenden.
📌 Mixer. Ich püriere unser Obst und Gemüse mit einem
Philips Standmixer und bin auch hier zufrieden. Bei Gemüse muss man noch etwas Flüssigkeit hinzufügen und bei Blattgemüse wie Spinat ist es mir schon das eine oder andere Mal passiert, dass sich ein Blatt in den Messern verfangen und so alles blockiert hat, aber im Vergleich zu unserem vorherigen No-Name Mixer ist das Pürieren so viel einfacher und vom Preis her war er auch erschwinglich.
📌 Geflügelschere. Ich verwende eine
Fackelmann Geflügelschere um Innereien oder Fleisch zu rerkleinern. Früher habe ich sogar eine ganz normale Haushaltsschere verwendet und selbst damit hat es viel einfacher funktioniert als mit jeglichem Messer. Vor allem zum Zerkleinern von glibbrigen Innereien wie Lunge oder Milz würde ich nie auf eine Schere verzichten wollen.
📌 Waage. Ich verwende eine günstige
Smart Weigh Küchenwaage und bin damit auch mehr als glücklich. Davor hatte ich ein ähnlich günstige Waage eines anderen Herstellers, sie lies sich aber nicht gut reinigen, weil zu schnell Wasser in das Innere gelangt ist und sie dann eine Weile nicht funktioniert hat. Mit der Smart Weigh Waage ist mir das bisher nicht passiert. Für Pulver & Co verwende ich eine Feinwaage ebenfalls von
Smart Weigh.
📌 Feinkostschalen. Zum Abfüllen der fertigen Portionen verwende ich flache 750ml-Feinkostschalen. Früher habe ich die etwas gängigeren hohen Feinkostbecher verwendet, wie sie hier auf den unteren Bildern zu sehen sind, aber die Füllmenge hat mir nicht gereicht und die Becher sind mir zu oft kaputt gegangen. Außerdem ließ sich das Format nicht platzsparend in unserem Gefrierschrank stapeln. Unsere aktuellen Feinkostschalen habe ich in einem Onlineshop namens JG Verpackungen gekauft und bin damit auch zufrieden. Ihr könnt sie ganz unten im Bild mit unseren feigen Portionen sehen. Nur bei den Deckeln musste ich ab und an einige austauschen, weil sie eingerissen sind, aber von den Schalen selbst sind alle trotz Waschen im Geschirrspüler seit über einem Jahr intakt.
📌 Sonstiges. Natürlich braucht man noch die gängigen Küchenutensilien wie Gemüseschäler, Schneidebrett, Löffel, etc.

Wenn alles bereitgelegt ist, fange ich als erstes damit an unsere Kohlenhydrate wie zum Beispiel Kartoffeln, Reis oder Quinoa zu kochen. Meistens verwende ich für einen Portioniervorgang nur eine, maximal zwei Kohlenhydratsorten. Lasst euch nicht von der Vielfalt auf den ganzen Fotos irritieren, denn nicht alle Bilder stammen vom der selben Portionieraktion. Während die Kohlenhydrate kochen, bereite ich die Kern-Nuss-Mischung vor. Kerne wie Sonnenblumen-, Kürbis- oder Pinienkerne zerkleinere ich im Zerkleinerer und vermische sie dann mit gemahlen gekauften Nüssen wie Mandeln oder Haselnüssen, sowie mit Kokosnussraspeln.
Als nächstes wird das Obst und Gemüse, wenn nötig, geschält und klein geschnitten und Obst immer entkernt. Viele Barfer füttern alle Schalen mit, ich mache das jedoch nur, wenn ich Obst und Gemüse in Bioqualität bekomme.
Das Pürieren von Obst funktioniert bei uns ohne Probleme. Beim Gemüse muss ich dagegen etwas Flüssigkeit hinzufügen. Ich nehme dafür manchmal Joghurt, Karottensaft, Fleischsaft vom Auftauen der Fleischrationen oder auch Blut. Das war übrigens einer der Gründe, weshalb ich gezielt nach einem Mixer gesucht habe, bei dem man den Mixbehälter in der Geschirrspülmaschine waschen kann. Schließlich verwende ich ihn auch für unsere Nahrung und auf Smoothies mit Rinderblut kann ich verzichten.
Bevor es nun an's Mischen geht, lege ich mir alle Schüsseln möglichst in Reichweite. Gemüse, Obst, Kohlenhydrate und Milchprodukte bekommen je einen Löffel und wenn ich das Futter ohne die Hilfe meines Mannes portioniere, trenne ich auch gleich Eigelb von Eiweiß, da ich nur das Eigelb verfüttere. Außerdem schneide ich alles klein, was am Stück oder in zu großen Stücken kommt, denn bei den Innereien möchte ich zum einen, dass alles möglichst gut über die Portionen vermischt wird und zum anderen lecken Genki und Momo an allem was größer als ein Gulaschstück ist nur herum und lassen es dann liegen. Das sind alles Kleinigkeiten, die aber im Endeffekt den Portioniervorgang beschleunigen.
Diese ganzen Vorbereitungen sind eigentlich, was beim Portionieren bei uns am längsten dauert. Für das Mischen selbst braucht man dann nicht mehr all zu lange. Gemischt wird bei uns in einem großen Kochtopf auf der Küchenwaage, so dass ich jede Komponente abwiegen kann. Ich habe auf Augenhöhe über der Arbeitsfläche einen Zettel geklebt, auf denen alle Dinge, die innerhalb einer Woche verfüttert werden sollen mit genauer Gewichtsangabe stehen, auch wenn ich die meisten zahlen inzwischen auswendig kenne.
Als erstes kommt die wöchentliche Ration an Muskelfleisch, Fisch und Fett in den Top, dann Mägen und Innereien. Da Genki und Momo von einigen Innereien, nämlich Milz, Lunge und Niere nur Kleinstmengen bekommen, habe ich es mir aufgrund der Einfachheit angewöhnt immer nur eine der Innereien pro Portion zu mischen, dafür aber die ganze Monatsration auf einmal. Später, wenn ich die Portionen in Feinkostbecher abfülle, stelle ich sie so gemischt in den Gefrierschrank, dass ich jeden Tag eine Portion mit je einer anderen Innerei herausgreife und Genki und Momo so ihre Innereien doch möglichst gemischt bekommen. Nur Herz und Leber füge ich jeder Mischung bei.


Früher habe ich als nächstes gewolfte Knochen unter die Portionen
gemischt. Da das Angebot an gewolften Knochen aber leider sehr
beschränkt ist und es meistens nur Produkte gibt, die zum größten Teil
aus Knorpel oder den im Vergleich zu anderen Knochen kalziumärmeren
Geflügelkarkassen bestehen, bin ich schon vor einer ganzen Weile auf
Knochenmehl umgestiegen. Ich weiss noch nicht, ob ich langfristig dabei
bleibe, denn ich habe das Gefühl, dass Genkis Kot mit den gewolften
Knochen fester war, obwohl die Kalziummenge genau berechnet ist und es
eigentlich keinen Unterschied machen sollte.

Jetzt kommt das pürierte Gemüse und Obst und unsere Kohlenhydrate in den Topf und eigentlich auch ein Spritzer Rinderblut. Leider wurden die wirklich handlichen Blutflaschen aus dem Sortiment unserer Tierhandlung genommen und mit anderen Verpackungsarten wie Tüten oder Blister aus anderen Barfshops ist das ganze wirklich eine Sauerei, so dass ich hier in Zukunft vielleicht einfach eine Prise Salz hinzugeben werde. Das Endergebnis unserer Portionierungsaktion ist ohnehin immer schon sehr flüssig, so dass ich auf die zusätzliche Flüssigkeit durch das Blut gerne verzichten würde.

Zum Schluss kommen nur noch zwei Eigelb und etwas Joghurt oder Quark in den Top. Natürlich wird die gesamte Portionierungsarbei von Genki und Momo beaufsichtigt. Auch unsere Katzen beäugen die Aktion immer sehr aufmerksam, obwohl sie einen Großteil des Futters nicht anrühren würden. Da wir das Fleisch ja über Nacht geöffnet in der Küche stehen haben, könnten sie sich eigentlich jederzeit bedienen, aber das einzige, was bisher jemals abhanden gekommen ist, ist Fett und Hühnerherzen, mit denen abstrakte Bodenkunst auf dem Küchenboden veranstaltet wurde.
Noch sieht das Futter ja ganz ansehnlich aus, aber spätestens nach dem Durchmischen verwandelt es sich leider jedes Mal in einen unappetitlichen Brei. Diese Aktion wiederholen wir 4 Mal und die Mischung wird in Feinkostbecher abgefüllt, alles nach Portionen geordnet gestapelt und später gut gemischt in den Gefrierschrank getan.
Das Futter ist damit also fertig. Jetzt werden noch alle angebrochenen Packungen ebenfalls in Feinkostpackungen umgefüllt, beschriftet und wieder bis zur nächsten Portionierungsaktion im Gefrierschrank verstaut.
Ganz zum Schluss bleibt noch der für mich unliebsamste Teil des Portionierens und der bei Genki und Momo vermutlich beliebteste, nämlich das Putzen der Küche. Während ich den Wischlappen schwinge, dürfen die beiden alle verwendeten Töpfe und Schalen vor ihrem Gang in die Spülmaschine vorreinigen.
Und so entstehen bei uns zwei Mal im Monat unser fast fertiges Hundefutter. Nach dem Auftauen landen nur noch Seealgenmehl und Öl im Napf und das Futter ist servierbereit.
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